Wie geht eure Familie damit um?
Vor allem sehr kleine Geschwister oder ältere Generationen, wie kommen sie mit der Corona-Situation zurecht?
Mir ist eingefallen, dass kleine Kinder vielleicht gar nichts anderes kennen. Was meint ihr?
Wenn man zu Beginn der Pandemie unter 3 Jahre alt war, können sich diese Kinder vielleicht nicht bewusst erinnern, wie es früher war.
Wie ist das bei euren kleinen Geschwistern? Oder älteren Verwandten? Nicht nur, dass ältere Personen zur Risikogruppe gehören... Manche haben den 2. Weltkrieg erlebt, oder wenn sie aus dem Ausland sind, andere Kriege.
Ich habe einen sehr alten Verwandten, der ein Trauma vom 2. Weltkrieg hat. Seit Corona losging, wurde es schlimmer. Er dachte sogar, sein Telefon wird abgehört oder Leute würden in seinen Garten klettern, um Gemüse zu klauen.
Ich glaube, viele alte Menschen werden durch den Lockdown an die Vergangenheit erinnert.
Mein Opa sagte mal am Telefon: "Das ist wie damals mit der russischen Besatzung, die haben auch an der Straße kontrolliert, wohin man geht", weil jemand erzählte, er sei von der Polizei gefragt worden, wo er hingehe, da sein Wohnort unter Quarantäne stand.
Ich habe versucht zu erklären, dass es was anderes ist. Er kann das doch nicht mit Aliierten Soldaten vergleichen! Er weiß das eigentlich und ist zu jung, um sich an den Krieg zu erinnern, aber trotzdem...
Kommentare
Eintrag von asa am 12. November 2020
Bei mir ist der Freund meiner Großmutter gestorben. Er ist aber der einzige, den ich kenne. Er hat nicht so gut aufgepasst und war eigentlich im Spital weil er zu wenig weiße Blutzellen hatte. Meine anderen Großeltern wohnen in Japan auf einer Insel, wo Corona noch kein großes Problem ist.
Eintrag von LIN am 14. November 2020
Ich habe eine kleine Schwester, die genau wie du schreibst so klein ist, dass sie es nicht anders kennt. Sie wird Anfang nächstes Jahr 2 Jahre alt. Ich weiß nicht, wie viel sie mitbekommt, aber sie hat schon mal beim Spielen Andeutungen auf Corona gemacht. Ich habe zum Beispiel ein Spielzeug-Caféhaus und ihr angeboten, dass sie damit spielt. Sie wollte nicht: "da ist alles voller Corona"
Meine Mama glaubt, dass sie sich nicht erinnern kann in einem Café zu sein. (Sie war früher mal da, aber zu klein um es mitzubekommen)
Sie kennt Cafés jetzt nur von Gesprächen, die sie mitbekommt, wo es um die Schließung im Lockdown ging.
Ich habe noch einen Cousin, eine Cousine und einen Bruder, die jünger als ich sind und bei uns wohnen. Die gehen alle total gut damit um. Mein Bruder kam diesen Herbst in die Schule. Er hatte bisher immer in Kleingruppen Schule oder Homeschooling. Er LIEBT Schule total. Für ihn wird es eher eine Umstellung werden, wenn wieder alles normal ist.
Eintrag von Yoshi am 11. Januar 2021
Bei meinen Großeltern schwankt es. Manchmal fragen sie sich, warum auf den Straßen so viele Autos unterwegs sind und sagen Dinge wie "Kann doch nicht sein, dass die ALLE gerade auf dem Weg zu systemrelevanten Arbeiten sind! Oder denkst du, die sind, so wie wir, auf dem Weg zum Arzt?"
Wenn sie Nachrichten gucken, sagen sie oft, die Maßnahmen sind zu locker.
Als die Läden geschlossen wurden, war das auch so eine Sache... einerseits waren sie total dafür und haben gehofft, dass es hilft. Aber dann hat mein Opa ernsthaft bei jedem Laden, an dem wir vorbeigefahren sind, kommentiert dass "der auch zu ist" oder dass darin Licht war. Meine Oma meint, dass viele Ladenbesitzer vielleicht den Laden umräumen oder was anderes dort machen. Sie dürfen bloß nicht verkaufen. Aber mein Opa denkt dann sofort: "Siehst du, da ist nicht viel Lockdown"
Eintrag von iReadBooks am 28. April 2021
Ich wohne zum Glück in einer größeren Familie, deshalb bin ich während Corona nicht öfter alleine als früher. Meine Eltern machen Home Office, meine Tante auch, aber sie hat nicht immer Home Office. Mein Vater geht seit ein paar Wochen wieder ein- oder zweimal pro Woche ins Büro.
Meine Großeltern sind schon geimpft. Das hat mich so erleichtert, weil ich seit März 2020 dauernd Angst habe, dass meine Großeltern sich anstecken könnten. Sie sind Hochrisikogruppe.
Ich hätte mir gewünscht, dass niemand von meiner Familie rausgeht außer Spazierengehen oder so. Aber das ging natürlich nicht.
Mein Bruder kommt im Herbst in die Schule und er war jetzt das ganze Vorschuljahr nur zuhause. Im Kindergarten hatten sie auch kein Homeschooling oder so, sie haben nur am Anfang den Eltern geschrieben, was die Kinder zu Schulbeginn dann können sollen. Er soll zum Beispiel Ausmalen üben, mit einer Schere ausschneiden, Brettspiele nach Regeln spielen und solche Dinge. Meine Eltern haben aber nicht so viel Zeit, deshalb helfe ich ihm jetzt manchmal. Das mache ich sehr gerne, es lenkt mich immer sehr lange ab.
Eintrag von Sakura am 15. Mai 2021
Hallo Ines,
also bei ist eigentlich keine große Veränderung aufgetreten, nur dass ich Schule von zuhause aus mache.
Aber das finde ich gut.
Meine Geschwister sind schon alt genug, um zu wissen, wie es früher war, was schonmal ein Vorteil ist.
Und meine Großeltern, von denen ich nur meine Omas kenne
gut damit umgehen.
Liebe Grüße Sakura
Eintrag von Caelestia am 29. April 2022
Bei meinen Geschwistern ist das tatsächlich, wie du sagst. Ich habe seit Ende 2020 eine kleine Schwester. Sie ist gewöhnt, dass Leute in Geschäften Masken tragen und so. Sie kann noch nicht viel sprechen und sagt statt Corona oder Covid immer "Cova". Sie zeigt manchmal auf Leute und fragt: "Cova?" Manche verstehen, was sie meint und sagen: "Nein, ich habe kein Corona". Dann freut sie sich und sagt etwas, das bei ihr heißt: "Juhu":D
Mein Bruder geht seit Herbst in die Schule und kennt es Schule nicht anders.
Er war nicht lange im Kindergarten, das war aber nicht schlimm. Er mochte den Kindergarten nicht und hat sich einsam gefühlt. Er konnte manches nicht, was die anderen in seinem Alter konnten und manche Erzieher haben gesagt, statt zu helfen: "Du kannst das besser, wenn du dir mehr Mühe gibst" oder "Ich helfe nur den kleineren, du kannst das alleine" (Bausteine wegräumen, Malen, Jacke anziehen...)
Wir haben ihm Zuhause geholfen. Meine Eltern und meine Oma haben alles mit ihm geübt, bis er es gut kann. Ich finde es nicht gut, dass die im Kindergarten ihm nicht geholfen haben. Jedes Kind lernt unterschiedlich.
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